Gerhard Holler, Ehrenmitglied unseres Vereins seit 2006, ist am 25. April an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorben. Bis in seine letzte Lebenswoche hinein hat er sich für die Verbesserung der psychiatrischen Versorgung psychisch schwer Kranker und konkret für die Einführung der Integrierten Versorgung engagiert.
Er war für uns vor allem ein sozialpsychiatrisches Urgestein und eine beeindruckende Persönlichkeit, die hohes Engagement mit Freundschaft und auch mit Humor zu verbinden wusste.
Als Diplom-Soziologe ausgebildet leitete er fachlich hochkompetent bis zu seinem 65. Lebensjahr im Dezember 2006 den Arbeitsbereich Versorgungsforschung der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover. Über 10 Jahre war er Geschäftsführer des Landesfachbeirates Niedersachsen und von 1979 bis 2003 hat er den Modellverbund Psychiatrie der Bundesregierung zur Thematik „Ambulante psychiatrische, psychotherapeutische, psychosomatische Versorgung“ koordiniert.
Sein größter Erfolg war sicher die Konzeptionierung des niedersächsischen Weges der Integrierten Versorgung und die erfolgreiche krankenkassenfinanzierte IV-Implementierung in mehreren Bundesländern.
Auch in Berlin haben wir von seiner weitsichtigen und durch breite Projekterfahrung geprägte Vorarbeit in großem Maße profitieren können. Seiner Überzeugungskraft ist die Einführung der Integrierten Versorgung durch den Verein für Psychiatrie und seelische Gesundheit in Berlin und bald in Brandenburg zu verdanken.
Der Vorstand des Vereins für Psychiatrie und seelische Gesundheit blickt voll Dankbarkeit auf die Jahre gemeinsamer Arbeit zurück.
Der Verein wird seinem Ehrenmitglied Gerhard Holler ein liebevolles und ehrenhaftes Gedenken bewahren. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau, seinen Kindern und Enkelkindern.
Für den Vorstand
Dr. N. Mönter